Tag 48

Tag 48

Theoretisch gibt es noch etwas mehr zu entdecken, aber ich will weiterfahren. Ich könnte noch einen Tag zur untersten Halbinsel fahren, um weitere phänomenale Landschaften anzuschauen, aber dafür habe ich keine Geduld. Etwas treibt mich ins Inland Richtung Nantes und zur Atlantikküste.

Brest und Nantes sind durch einen Kanal verbunden. Dort möchte ich entlangfahren, da es dort einen über 300km langen Radweg, ohne Autos oder Steigung gibt. Als erstes muss ich aber die hügelige Halbinsel, hautsächlich auf der Landstraße zurück fahren. Einen letzten Blick werfe ich auf den malerischen Strand, bevor ich die Küste für die nächsten Tage verlasse.

Die Anstiege am Anfang vom Tag machen mir etwas zu schaffen und irgendwann türmt sich ein riesiger Berg vor mir auf. Ich hoffe nur, dass ich da nicht drüber muss. Natürlich steuert die Straße genau darauf zu. Am Anfang komme ich kaum voran, aber je mehr ich mich dem Pass nähere, desto einfacher fällt mir das fahren.

Dann stehe ich bei 210hm an einer Abzweigung: Rechts die Straße, welche ins Tal zum Radweg führt, links die Straße, welche zum Gipfel führt.

Meine Beine mögen mich für verrückt halten, aber wenn ich den Berg schon zwei drittel hochgefahren bin, dann kann ich auch ganz hoch fahren. Die Straße verläuft gefühlt senkrecht den Berg hoch, was den Anstieg kurz und schmerzlos gestaltet. Ordentlich schnaufend stehe ich kurze Zeit später ganz oben, bei 330hm. Überraschender Weise bin ich der einzige Radfahrer hier…

Vom Gipfel habe ich einen herrlichen Rundblick auf das komplette Land. Außerdem entdecke ich die große Brücke, über die ich vor zwei Tagen auf die Halbinsel gefahren bin. Brest ist auch zu sehen.

Mal wieder habe ich den perfekten Platz zum Mittagessen gefunden. Nach einem Apfel esse ich zehn Schoko-Crêpes, so dass der Bauch eine gesunde Spannung hat. Immer noch ein Genuss!

Nach etwas Verdauungspause folgt die Abfahrt nach Châteaulin runter, zum Kanal.

Die Fahrt am Kanal ist wunderschön. Es gibt keine Autos, keine Berge, wenig Wind und ich muss nirgends abbiegen. Landschaftlich tut es auch sehr gut mal wieder am Fluss zu fahren.

So fahre ich Musik-/Podcast-hörend für 70km am Kanal entlang. Den Berg von zuvor spüre ich trotzdem noch in meinen Beinen.

Auf den Campingplatz muss ich nicht, denn ich habe Strom und Wasser. Also frage ich einen Mann (nach 107 Kilometern), ob ich auf der Wiese unterhalb seines Hauses zelten daft und ich bekomme seine Erlaubis.

Am Abend regnet es seit langem mal wieder. Das finde ich schön, denn ich mag es bei Regen im Zelt zu sitzen…

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