Tag 85

Tag 85

Die letzte Nacht in Santiago ist vorbei. Meine Laune ist mittelmäßig. Ich habe mehrere Routen als Option, aber mir ist heute alles gleichgültig.

Ich weiß, dass ich weiterfahren muss. Denn sonst vergammle ich noch. Ich will nicht im Chaos versinken.

Um 12Uhr stehe ich abfahrtbereit da. Ich bin immer noch müde und eigentlich könne ich schon wieder Mittag essen. Ich beschließe einfach die Bundesstraße nach Süden zu fahren. Mal schauen wo ich ankomme.

Als ich auf dem Sattel sitze, fahre ich wie von alleine. Ich befinde mich mitten im Stadtverkehr und muss mich anstrengen den Überblick zu bewahren. Es fühlt sich nicht real an und motiviert bin ich schon garnicht.

Durch die drei Tage Pause sind meine Beine wieder voll einsatzbereit und stärker den je. An einem sehr steilen Berg komme ich ordentlich ins Schnaufen, spüre aber keine Erschöpfung in den Beinen. Ich bin zufrieden.

Die Berge gehen so weiter wie sie aufgehört haben. Einen Unterschied gibt es aber: Ich habe Rückenwind.
Drei Stunden fahre ich bis zur Mittagspause. Nach 20 Weiteren Kilometern beschließe ich eine Herberge zu suchen. Dafür, dass ich um 12Uhr losgefahren bin, bin ich mit 64 Tageskilometern zufrieden.

Pontevedra (muss man nicht gesehen haben, alles voller Graffiti, die hässliche Art)

Am Abend in der Herberge unterhalte ich mich mit Pilgern und meiner Familie. Dadurch bessert sich meine Stimmung.

Ich befinde mich immer noch auf einem Jakobsweg. Er führt von Portugal nach Santiago, aber diesen fahre ich in die andere Richtung, also nach Süden.
Mein nächstes Ziel sind die Kanaren…

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