Noch einen letzten Tag verbringe ich mit Pierre. Es ist Sonntag, also unternehmen wir etwas zusammen.

Wir fahren Richtung Inland, in den Ort, in welchem Pierre aufgewachsen ist. Hier erledigen wir verschiedene Kleinigkeiten und setzen uns mit einer Freundin von Pierre in ein Café. Danach gehen wir auf dem Markt einkaufen und setzten uns wieder ins Café. Typisch Franzosen, aber mir gefällt es.

Anschließend gehen wir mit Pierres Vater und dessen Freundin lecker Mittagessen.

Am Nachmittag fahren wir weiter in Richtung Osten. Auf dem Weg verändert sich die Landschaft. Es gibt keine Wälder, keine Wiesen und wenige Häuser. Stattdessen ist die leicht hügelige Landschaft voll mit Weinreben, welche felderweise mit hübschen Steinmauern getrennt sind. Zwischen den Steinmauern schlängeln wir uns die Straße entlang und kommen im Weinreben-Meer in Saint-Émilion an.
Bevor wir in die Stadt gehen, zeigt mir Pierre aber noch etwas anderes: Einen Höhleneingang.

Er erklärt mir, dass es ein kilometerlanges Höhlensystem unter der Stadt gibt, das fast alle Häuser unterirdisch miteinander verbindet. Viele Bewohner haben den Zugang zu ihrem Haus jedoch zugemauert. Die höhle ist handgegraben und die Steine wurden für den Hausbau verwendet. Es gibt kein Verbotsschild und wir sind neugierig, also gehen wir rein.

Pierre meint, er sei nie allzu weit reingegangen, da er Angst habe sich zu verirren. Das kann ich gut nachvollziehen, denn die Wände sind voll mit Pfeilen und die Höhle ist teilweise eingestürzt. Licht kommt nur von der Handy-Taschenlampe.

Nachdem wir die Höhle etwas erkundet haben gehen wir in die Stadt. Für das Stadtbild finde ich keine Worte. Sie ist einfach wunderschön.

Zufälliger Weise gibt es in einer Stadt, die in Mitten von Weinbergen liegt, auch viel wein. Hier kommt jeder auf seine Kosten, denn die teuerste Flasche kostet 14.000€

Der Wein wird außerdem zentral in Kellern gelagert, welche man besichtigen kann. Hier herrscht auch im Sommer das perfekte Klima.

Liebe Freunde des Weines, in Saint-Émilion seid ihr richtig.

Am Abend schauen Pierre, Jules (ein Freund) und ich den Film „Der Spion und sein Bruder“ (2016, Action, Comedy, geschmacklos). Genau mein Geschmack…