Tag 50
Zum Frühstück gibt es Baguette mit gesalzener Butter, Croissants und eine Art Quarkbällchen, welche mit einer verboten leckeren Vanillecreme gefüllt sind. Die Zeit bei Geraldine genieße ich sehr.
Um 10 Uhr ist Abfahrt. Mal wieder fahre ich zurück zum Kanal, um diesem weiter in Richtung Nantes zu folgen. Die Sonne scheint und ich genieße die Fahrt.

Wieder sehe ich die gleichaussehenden Häuser neben den gleichaussehenden Schleusen. Ein sehr beruhigendes Gefühl.

Alleine fahre ich durch eine zeitlose Welt voller Natur, in der nichts spannendes passiert. Ich genieße einfach nur die Fahrt ohne Verkehr, ohne Lärm und ohne Weggabelungen.
Die Zeit gleitet dahin und ich fahre an einer Kirche vorbei. Dann folgt wieder nur grün.

Gegen Mittag schlägt das Wetter um. Auf ein Mal wirkt alles dramatisch. Es windet stark und die Sonne blendet mich leicht, so dass sehr dunkle Grüntöne und sehr helles Sonnenlicht in meine Augen fällt.

Nach dem ich mein Wasser an einer öffentlichen Trinkwasserstation aufgefüllt habe, geht es weiter. Ich bin im Beobachtungsmodus: Ich sehe ein Schloss. Welchen Namen der Ort hat ist mir egal, denn ich lasse mich dahintreiben.

Wieder schlägt das Wetter um. Regen.

Mittlerweile schaffe ich es ganz gut zu spüren, wann es richtig anfängt zu regnen und habe dann schon mein Regenzeug an. Es bringt nichts gegen das Wetter zu kämpfen, es ist wie es ist und es macht mir nichts aus. Ich bleibe genauso entspannt wie davor.
Weiter fahre ich nach Redon. Da ich heute nicht couchsurfen kann, fülle ich mein Wasser bei Subway auf und mache mich auf die Suche nach einem schönen Plätzchen.
Da ich nicht wirklich ins Schwitzen gekommen bin, fühle ich mich immer noch recht wohl in meiner Haut. Nach 108 Kilometern finde ich mein schönes Plätzchen.

Dann kochen auch schon die Nudeln und ich beobachte zufrieden den Sonnenuntergang.

Am Abend beobachte ich sogar Rehe mitten auf der weiten Wiese…