Tag 44

Tag 44

Im Wohnwagen schlafe ich in meinem eigenen Bett bis 8 Uhr aus. Ich habe gut geschlafen, aber ich bin keine der Personen, die ihr Bett beim Campen zu sehr vermissen. Ich finde meine Schlafmatte und den Schlafsack auch sehr bequem. Trotzdem ist es schön, mal wieder in einem Bett geschlafen zu haben.

Zum Frühstück gibt es leckere Crêpes und ein genauso leckeres Croissant, dazu Tee. Für den Weg, bekomme ich ein gutes Baguette mit. Guy und Janine sind wirklich sehr herzliche Gastgeber und ich bin ihnen sehr dankbar.

Von Janine verabschiede ich mich im Garten und Guy begleitet mich noch bis zur Landstraße, bzw. führt mich dort hin. Dann verabschiede ich mich auch von ihm.

Es geht weiter nach Morlaix, aber nicht an der bergigen Küste, sondern auf direktem Weg. Heute weht starker Wind, von 35km/h. Diesen habe ich auf dem Weg nach Morlaix im Rücken. Dementsprechend schnell bin ich unterwegs.

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber Morlaix ist wie die meisten Städte, auch eine sehr schöne Stadt.

Der EuroVelo Radweg führt ab jetzt durch das Inland zur Atlantikküste. Die Bretagne gefällt mir aber so gut, dass ich beschließe weiter an der Küste zu fahren. Guy empfehlt mir die Stadt „Roscoff“ zu besuchen, also ist das mein nächstes Ziel. Zum Glück ist über die Hälfte der Strecke sehr windgeschützt.

Ausnahmsweise mal nicht Stadt oder Meer

Als ich auf die Stadt zufahre, ragen schon große Türme aus dem Land am Horizont empor. Diese stehen aber eine Stadt davor, in Saint-Pol-de-Léon.

Notre-Dame du Kreisker

Dann schlucke ich ordentlich Gegenwind, als ich mich Roscoff und somit der Küste nähere. Als ich die Stadt von einem kleinen Aussichtspunkt anschaue, muss ich mich kurz an einer Hausecke festhalten, damit ich nicht umgeweht werde.

Links Roscoff, rechts eine Insel
Panorama

Roscoff ist echt eine sehr schöne Stadt. Es gibt eine Altstadt zu besichtigen, hübsche Läden und viele Crêperien.

Apolline ist auch in Roscoff, also treffen wir uns, um ein Bisschen zusammen an der Küste entlang zu fahren. Den EuroVelo Radweg gibt es hier zwar nicht, aber es gibt trotzdem viele andere Radwege zu befahren. Einer führt sogar an der kompletten Küste der Bretagne entlang.

Ich habe das Rad-Trikot, welches ich von Guy und Janine geschenkt bekommen habe an. Es gefällt mir wirklich gut!

Deswegen will ich noch nicht die Bretagne verlassen:

(Rückenwind)

Langsam wird es Abend und unsere Wege trennen sich wieder. Apolline kürzt über das Land in Richtung Südküste ab, um dort noch Freunde zu treffen/verabschieden, bevor sie auf Reise gehen.

Ich hatte am Morgen eine Anfrage über Couchsurfing verschickt, habe aber noch keine Antwort erhalten. Jetzt stehe ich da und habe die Wahl zwischen, Campingplatz, Wildcampen oder auf gut Glück noch zum Host zu fahren, in der Hoffnung, dass er noch auf dem Weg antwortet.

Da ich von den letzten Tagen wirklich erschöpft bin und es noch regnen soll, entscheide ich mich für den Campingplatz. Also fahre ich nach Keremma (92 Tageskilometer). Als mein Zelt steht und ich schon am Nudeln kochen bin, bekomme ich doch noch eine Zusage von Emmanuel, meinem Host. Er hatte einen langen Arbeitstag und konnte deswegen erst spät antworten.

Als wir telefonieren, frage ich ihn ob wir uns morgen treffen können, da ich ihn kennenlernen möchte. Außerdem soll es morgen regnen und ich brauche einen Pausentag. Emmanuel hat morgen Geburtstag, heißt mich aber trotzdem für den Abend willkommen. Ich bin so begeistert, dass meine Nudeln verkochen und voll in den Topf brennen.

Musikhörend und glücklich liege ich im Zelt bei Regen…

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