Tag 38
Ich wache mit 200ml Wasservorrat auf. Das kommt alles ins Müsli, dann geht es um 9:00 Uhr erstmal in den Supermarkt. Hier kaufe ich 5 Liter Wasser für 0,80€.
Da ich gestern viele, aber nicht über 2000hm gefahren bin, fahre ich etwas angespannt los. Noch ist es eben, kein Berg ist in Sicht.

Nach einer Weile bemerke ich, dass der Weg ganz leicht bergauf geht. Tatsächlich habe ich bereits 150hm geschafft. Ich bin auf 300m Höhe, das heißt, es geht noch knapp 300m bergab.
Die Landschaft um mich herum ist sehr hügelig, aber der Weg geht entweder ganz leicht bergauf oder ganz leicht bergab. Dort, wo es einen Hügel gibt, ist der Weg eingeschnitten. Und dort, wo es eigentlich bergab geht, ist der Weg erhöht.
Daraus schließe ich, dass die Navigation eine Fehlberechnung gemacht hat, denn wenn es so weiter geht, komme ich heute höchstens auf schätzungsweise 200 bis 300hm.
Wieder komme ich an drei gleichaussehenden Brücken vorbei.

Das schöne an sanften Steigungen bergab, ist dass es nicht so viel Energieverlust gibt. Wenn es sehr steil bergab geht, werde ich erstens sehr vom Gegenwind gebremst und zweitens geht viel Energie durch das Bremsen „verloren“.
Es geht also von 300m, auf knapp über 0m, in sehr sanftem Gefälle. Dementsprechend schnell bin ich unterwegs.
Der komplette Weg über 80km bis zum Meer sieht gleich aus. Links und rechts Bäume (hin und wieder ein Blick in die Landschaft oder eine Ortschaft), in der Mitte der Kiesweg. Trotzdem ein sehr schöner Weg.

Am Meer angekommen, ragt am Horizont „Le Mont Saint Michel“ raus.
Als ich mich nach 100 Kilometern nach einem Campingplatz umschaue, gibt es nur Preise ab 26€. Außerdem fängt mein Knie an zu schmerzen. Ich halte an und sehe einen Mann in einer Werkstatt. Wir kommen ins Gespräch und als ich ihm von meiner Reise erzähle, werde ich auf ein Bier eingeladen.
Eigentlich will ich auf der Nachbarwiese übernachten, dort ist aber noch niemand zu Hause. Ich warte und schließlich kommt eine Frau von gegenüber. Sie spricht englisch und erlaubt mir auf dem Grundstück von ihr und ihrem Mann zu übernachten.
Dann passiert etwas spektakuläres. Ihr Mann kommt nach Hause, aber nicht irgendwie. Er kommt angeflogen und legt eine saubere Landung hin. Krasser Typ!

Nach über 200 Kilometern ohne Dusche, wird es nach meinem Gefühl langsam kritisch. Zum Glück darf ich auch noch beim Ehepaar duschen Und sogar für 2 Nächte bleiben.

Der Tag kann nichtmehr besser werden. Ich irre mich.
Beim Nudeln kochen, sitze ich mit Blick auf Mont St. Michel und genieße den Sonnenuntergang.

2 Gedanken zu „Tag 38“
Klappt ja auch ohne Couch-Surfing bei Leuten zu übernachten^^.
Ist das Fluggerät nur für eine Person oder durftest auch mal mitfliegen?
Man kann da auch zu zweit drin fliegen. Nein, ich bin nicht geflogen, ist mir aber auch nicht in den Sinn gekommen.