Tag 180

Tag 180

Es ist so weit. Das Festland (Cádiz) ist in Sicht. Um 8:00 Uhr legen wir an.

Als wir von der Fähre kommen, reihen wir uns in eine lange Autoschlange ein. Es scheint Kontrollen zu geben.
Es ist der erste Februar, also sollte die Einreise nach Andalusien für uns eigentlich erlaubt sein. (Später finde ich heraus, dass das Einreiseverbot bis zum 15. Februar verlängert wurde.)
Jedes Auto wird kontrolliert und Hunde schnüffeln an jedem Fahrzeug. Wir vermuten, dass nach geschmuggelten Flüchtlingen gesucht wird.

Als wir an der Reihe sind, werden wir nach den Personalausweisen gefragt. Ina versucht dem Polizisten klar zu machen, dass wir auf dem Weg zurück nach Deutschland sind (was wir natürlich nicht sind).
Der Polizist hört nur, dass wir von Deutschland mit dem Fahrrad nach Spanien gefahren sind und ist total begeistert. Schon dürfen wir weiterfahren und machen uns auf den Weg zum Ausgang des Hafens. Meine Anspannung fällt ab.

Schon lange freue ich mich, auf das Festland zurück zu kehren.
Der erste Grund ist die große Weite: Ebene große Flächen, am Horizont Berge und dahinter kein Meer, sondern weiter Raum, welcher darauf wartet erkundet zu werden.

Ein weiterer Grund ist der Eurovelo. Es gibt einen Radweg, dem wir theoretisch bis Griechenland folgen könnten. Das heist, weniger Planung, mehr Erlebnis.
Zu guter Letzt: Der Rückenwind. Auf unserem Weg durch Andalusien werden wir voraussichtlich Rückenwind haben.

Gefühlt „saßen“ wir genug auf den Kanaren rum. Jetzt wollen wir Strecke machen. Es gibt keine Pässe zu bezwingen, kein Gegenwind und keine anderen äußeren einschränkenden Faktoren.

Von Cádiz selber sehen wir nicht viel (dort war ich auch schonmal), aber dafür folgen wir den Gleisen des schönen San Fernandos.

Danach führt uns der Eurovelo durch eine weite, flache Landschaft. Die Sonne scheint und es ist nur zwei Grad kälter als auf den Kanaren (18 Grad).
Zum ersten Mal sehe ich Flamingos. Whoa!

Weiter geht die Fahrt durch ein waldiges Gebiet.

Ich kann kaum glauben welchen Platz wir zum Mittagessen finden.

Die Aneinanderreihung Highlights will nicht aufhören. Wir folgen dem teilweise ausgesetzten Weg an der rauen Küste und immer blicken wir in leere Buchten. Dann wird es flach.

Viele geschlossene Strandbars ziehen an uns vorbei. Manchmal wünsche ich mir, dass mehr los ist. Es sind kaum Menschen unterwegs. Auf der anderen Seite ist es schön die menschenleere Natur zu genießen.
Wir kommen auf eine Wiese.

Kühe am Strand habe ich zuvor auch noch nicht gesehen.

(kurz schieben)

Als nächstes folgen wir einer Straße, welche später durch ein riesiges Militärgebiet führt. Einen radreisenden Franzosen treffen wir auch.

Am Horizont erscheint Afrika. (Auf dem Bild nicht gut zu sehen)

Gegen abend wird es sehr ländlich und wir beschließen nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten.

Die Auswahl an geschützten Plätzen ist begrenzt, aber es stört keinen, dass wir hier zelten. Alle die auf dem Fahrweg vorbei fahren winken uns zu. Vor allem die Menschen der „Deutschen Windtechnik“ sind begeistert.

Es ist echt überwältigend was man manchmal an einem einzigen Tag erlebt…

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