Da wir in Frankreich angekommen sind, haben wir erstmal keinen Zeitdruck mehr. Wir schlafen aus und machen uns auf den Weg, entlang der Atlantikküste. Jedoch haben wir schon eine dunkle Vorahnung, was uns erwartet: Gegenwind aus Süd-Westen.

Es ist schon spät am Vormittag als wir uns auf zum Bäcker machen, um uns ein Frühstück zu besorgen. Kaum fahren wir aus der Einfahrt des Campingplatzes raus, bläst es uns auch schon fast um. Mit 10 bis 15km/h kämpfen wir uns die Straße entlang. Alle Mülltonnen an denen wir vorbei fahren, liegen auf der Seite.

Frühstück. Neuer Plan. Wir schalten die Navigation aus und fahren auf Feldwegen einfach nur Richtung Süden, in’s Inland. Woher wir wissen wo Süden ist? Wenn der Wind von vorne rechts kommt. Und wenn wir von rechts fast von der Straße geweht werden, wissen wir, dass wir uns eher rechts halten müssen.

Als wir einmal nach Osten abbiegen, machen wir ein Wettrennen auf dem Feldweg, ohne anschubsen. Das klappt richtig gut!

Wir fahren und fahren, aber der Wind scheint nicht schwächer werden zu wollen. Als ich zwei Fußgänger frage, ob der Wind hier immer so stark sei, verneinen sie meine Frage.

Erschöpft machen wir in einem kleinen Ort Pause, in welchem wir eine schöne Kirche entdecken.

Wir fahren weiter gegen den Wind.

Seit wir in Frankreich angekommen sind, gibt es so gut wie keine Radwege mehr. Wir fahren auf wenig befahrenen Landstraßen, oder über‘s Feld.

Gegen Abend wollen wir eigentlich nur zum Supermarkt, machen aber eine spektakuläre Entdeckung.

Auf ein Mal geht es bergauf. Wir haben mit einem Anstieg gerechnet, aber nicht mit so etwas. Die Beine machen schon vor dem Berg kaum noch mit. Nach jeder Kurve denke ich, dass wir endlich oben sind, aber nein.

Endlich oben angekommen staune ich einfach nur und frage mich, wo wir sind.

Cassel. Eine wunderschöne, alte Stadt, mitten auf dem einzigen Berg weit und breit. Ein schöner und unerwarteter Tagesabschluss…