Tag 141
Weihnachten ist für mich dieses Jahr abgeschrieben. Tagsüber hole ich etwas Schlaf nach.
Am Abend esse ich schon ein Käsebrötchen mit Gurke, als ich zwei kochende Menschen in der Hostel-Küche anspreche. Dann kommt alles Schlag auf Schlag.
Slowakisches Ehepaar (30 Jahre alt) kocht Weihnachtsessen und schon halte ich ein Glas Rum in der Hand und bin zum Essen eingeladen.
Mein Weihnachten scheint eine drastische Wende zu nehmen.
Stephanie und ihr Mann (Namen leider vergessen) sind beide Lehrer und bereiten ein Weihnachten nach slowakischer Tradition vor.
Nach einer Weile sind alle soweit und es kann losgehen.
Unser Weihnachtsbaum steht auf dem Tisch und besteht aus einem kleinen Zweig, welcher zum Kaktus is den Topf gesteckt ist.
Vor dem Weihnachts-Essen gibt es jedoch noch ein paar Rituale. Wir essen verschiedene Kleinigkeiten, welche Symbolische Zwecke haben.
Zuerst schneiden wir einen Apfel auf. Wenn der Stern in der Mitte gut zu erkennen ist, wird man im kommenden Jahr gesund sein.
Das ist bei uns zum Glück der Fall.

Als nächstes essen wir ein Stück rohen Knoblauch. Das stärkt das Immunsystem für das nächste Jahr.
Eine exotische Frucht wie die Banane steht für den Wohlstand. Denn nur wohlhabende Menschen können sich exotische Früchte leisten.

Anschließend hätte Stephanies Vater die Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Er ist aber leider nicht da, also sagt jeder ein paar Worte.
Generell sind wir dankbar dieses Weihnachten in der Form feiern zu können und gedenken an alle die es aus Armut nicht können. Auch an die Menschen, welche nichtmehr unter uns sind gedenken wir.
Jetzt gibt es Essen. Zuerst eine leckere Suppe mit Wurst und Erbsen. Dann Gebackenen Fisch mit Kartoffelsalat.
Ein polnisches Paar kommt auch noch an den Tisch. In Polen gäbe es Fisch erst am zweiten Tag.

Ich lerne viel über slowakische Traditionen und
zusammen feiern wir das schönste Weihnachten, das ich mir hätte vorstellen können…