Tag 12
Die Zelte sind noch nass, also fahren wir erst um 11 Uhr los, als alles trocken und eingepackt ist. Ein Frühstück gibt es nicht, da wir am Vorabend keine Zeit hatten einzukaufen. Etwas Lakritz muss für’s erste reichen.
Wir machen uns auf, wieder auf dem bezaubernden Dünen-Weg, wieder Richtung Süden. Nach 12 Kilometern erreichen wir Den Haag, wo wir Frühstücken/Mittagessen wollen.

Beim Supermarkt angekommen, hat dieser überraschender weise wegen Stromproblemen geschlossen. Wir fahren weiter zu Supermarkt Nummer zwei und auch hier ist geschlossen. Es ist Montag, also sollten die Läden eigentlich offen haben. Selbst sonntags haben hier die Läden offen.
Die Magen knurren, aber mir fällt auf, dass nirgends ein Licht brennt, selbst die Ampeln sind aus…ein Stromausfall. Wir beschließen, weiter in den südlichen Teil der Stadt zu fahren.
Der Verkehr in Holland besteht aus drei Komponenten: Den Autostraßen mit den Autos, den Fahrradstraßen mit den Fahrrädern und Motorrollern, und den Fußgängerwegen mit den Fußgängern. Die Abschnitte, sind durch ein komplexes Ampelnetz und viele Straßenschilder verknüpft. Das Ampelnetz ist wegen des Stromausfalls tot, die Schilder stehen noch.
Überraschender weise ist es für mich angenehmer ohne Ampeln zu fahren und auf großen Kreuzungen stehen solche Verkehrwinkmenschen, die alles im Griff haben.
Dann die Erlösung, in der Ferne steht eine Rote Ampel! Schon verlieren wir den Überblick, ob wir jetzt über die Straße dürfen, oder nicht. Rechts von uns stehen Autos an der Ampel. Die Fußgängerampel zeigt rot, aber normalerweise gibt es zusätzlich immer eine Fahrradampel, die auch grün sein kann, wenn die Fußgänger rot haben. Dazu kommt, dass Radfahrer meistens Vorfahrt haben. Als wir uns nach 15 Sekunden entscheiden, nicht über die Ampel zu gehen, werden wir angehupt und sind einfach nur verwirrt.
Egal. Einkaufen, essen, Regen, weiter. Wir kommen an die Stelle, an der der Rhein ins Meer fließt.


Wir nehmen die Fähre, um den Fluss zu queren.

Auf der anderen Seite erwartet uns ein Unwetter.

Langsam verschwindet der Hafen auf der anderen Seite, denn es stürmt und regnet heftig. Der Wind weht natürlich in unsere Richtung. Aber wir haben ein kleines Glas-Häuschen, wie bei einer Busshaltestelle, das uns schützt als es waagrecht regnet.
Die Mini-Fähre bringt uns sicher auf die andere Seite, als es aufhört zu regnen.

Nach dem Unwetter folgt blauer Himmel, unter dem wir die letzten Kilometer zum Campingplatz in Oostvoorne fahren.


Insgesamt fahren wir nur etwas über 60 Kilometer, haben dafür aber genug Zeit, um Abendessen zu kaufen und die Wäsche zu waschen…