Tag 54
Zum dritten Mal durfte ich bei Célia übernachten und die Entspannung hat mir sehr gut getan.
Ich bin fasziniert, dass es möglich ist nicht nur kostenlos in einer Stadt zu übernachten, sondern auch noch die Menschen und die Kultur kennen zu lernen. In einem 5 Sterne Hotel hätte ich nicht so viel Spaß gehabt. Nantes bleibt auf jeden Fall als Stadt-Favorit in meinem Kopf gespeichert.
Mal wieder trete ich die Weiterreise an (ich vergesse mein Schneidebrett). Die bequeme Seite in mir will nicht wirklich weiter fahren, aber weiterreisen und Abschied nehmen gehört leider zu dieser Reise dazu.
Erst fahre ich aus der Stadt raus, welche wirklich gut mit Radwegen ausgestattet ist. Da der Eurovelo eine ziemliche Kurve macht, beschließe ich die ersten 50km über die Landstraße abzukürzen. Immer noch finde ich Gefallen an den Kirchen.


Während den ersten 50 Kilometern fahre ich gegen einen leichten Gegenwind aus Westen. Der Entdeckermodus ist auf jeden Fall ausgeschalten und ich fahre eher nur so vor mich hin. Schlechte Laune habe ich nicht wirklich, aber gute Laune habe ich definitiv auch nicht. Ich glaube ich fühle mich etwas einsam.
Nach der Landstraße komme ich auf den Eurovelo. Hier gibt es quasi keinen Verkehr, also unterhalte ich mich, indem ich einen Podcast und gute Musik höre.

Irgendwann beschließe ich wieder etwas auf der Straße zu fahren um einen weiteren Schlenker abzukürzen. Die Landschaft der Atlantikküste haut mich nämlich noch nicht wirklich um. Noch bin ich aber auch nicht wirklich da.

Nach einer Weile finde ich einen anderen Radweg, der noch einen größeren Teil abkürzt. Diesem folge ich, bis ich nach 90 Kilometern an der Atlantikküste ankomme. Meine Laune bessert sich auch.

Schon am Anfang des Tages habe ich beschlossen zu Wild-Campen. Aber erst genieße ich noch für ein paar Kilometer die Fahrt an der Küste.


Bei Tageskilometer 116 finde ich ein abgelegenes Plätzchen an der Küste unter Bäumen.

Hier steht das Zelt für heute nacht…