Das heutige Ziel ist, Nantes zu erreichen. Vor mir liegen rund 110km Fahrt. Ich komme jedoch erst spät los, weil ich am Abend zuvor alles stehen und liegen lassen habe. Das gefällt mir nicht, denn ich will über Couchsurfing in Nantes übernachten und will nicht erst sehr spät ankommen.

Los geht es durch eine Schneise im Gebüsch, auf den Radweg und somit nach Nantes.

Nach ein paar Kilometern bekomme ich glücklicherweise die Übernachtungszusage von Célia. Da sie erst spät von der Arbeit kommt, brauche ich mich nicht zu hetzen und bin sehr beruhigt. Ihre Freunde wollen am Abend auch noch vorbeikommen um zusammen einen Brettspiele-Abend zu machen. Da freue ich mich gleich doppelt!

Entspannt fahre ich bei gutem Wetter vor mich hin und höre einen Podcast. Der Weg verläuft mitten durch die Natur am Kanal entlang. Ein Traum. Generell habe ich Rückenwind, was die Fahrt noch angenehmer gestaltet.

An Mittagessen zu kommen, stellt sich jedoch als etwas schwerer heraus. Es gibt kaum Bäckereien und die, die ich anfahre, haben zu. Als ich mir ein Baguette bei einem Automaten vor einem Bäcker kaufen will, nimmt dieser meine Karten nicht an und Münzgeld habe ich auch nicht.

Irgendwann beschließe ich zwei bis drei Kilometer vom Radweg abzufahren, um in einem Supermarkt einzukaufen. Hier besorge ich auch noch ein paar Snacks für den Abend. Neben dem Supermarkt steht ein beeindruckendes Gebäude.

Da ich dunkle Wolken am Himmel sehe, beschließe ich sie vorbeiziehen zu lassen und esse solange unter einem Dach Mittag.

Um 20 Uhr komme ich in Nantes bei Célia an. Ihre Freunde treffen auch nach und nach ein und wir haben viel Spaß zusammen.

Nur aus dem Brettspiele-Abend wird nichts. Dafür probiere ich mich bei Trinkspielen durch verschiedene französische Alkohole und wir spielen Karten. Bilder vom Abend gibt es leider keine.

Als ich nach 113 Kilometern angekommen war, dachte ich, ich könne morgen locker noch ein fünftes mal über 100km fahren. Nachdem ich aber betrunken, völlig übermüdet und spät nach Mitternacht im Bett liege, will ich mich keinen Meter mehr bewegen…