Tag 69
Bei diesem fantastischen Ausblick habe ich keine andere Wahl, als mit guter Laune aufzuwachen. Als ich gerade mein Zeug zusammenpacke, sehe ich dicke Regenwolken näher kommen.

Ich flüchte und rase davon. Hinter mir, die graue Wand. Geradeso entkomme ich dem Regen.
Ich stelle folgendes fest: es gibt einen geschotterten Wanderweg/Jakobsweg für die Pilger und es gibt den Eurovelo/Jakobsweg für die Radfahrer.
Der Wanderweg geht steil auf und ab, aber es gibt trotzdem Menschen, welchen ihn mit Mountainbikes befahren.
Der Weg für die Radfahrer ist eine quasi nicht befahrene Schnellstraße in gutem Zustand, welche ungefähr parallel zum Jakobs-Wanderweg verläuft. Als ich sehe, wie der Wanderweg gefühlt senkrecht bergauf geht, beschließe ich auf der Straße zu bleiben.

Den ganzen Tag weht wirklich starker Wind von der Seite, jedoch komme ich langsam aber sicher voran.


Mittlerweile habe ich herausgefunden, was es mit der verbrannten Paprika auf sich hat. Ich vermute, das ist eine Art die Haut zu entfernen (nicht nachgeschaut). Denn die Spanier essen wirklich sehr gerne eingelegte Paprika als Beilage.
Zum Mittagessen mache ich auf einem Berg halt. Eine absolut geniale Aussicht.

Viel weiter will ich nichtmehr fahren, denn meine Beine sind ziemlich erschöpft. Bevor ich halt mache, kaufe ich aber noch in Logroño ein.
Als ich aus der Stadt rausfahre, lerne ich Lukas und Ina kennen. Sie kommen aus Deutschland und fahren dieselbe Route wie ich nach Griechenland. Zusammen essen wir Mittag (ich zum zweiten Mal, denn ich kann immer etwas essen). Weil die beiden auch ohne Plan fahren, ziehen wir zusammen weiter. Ich mache also doch keinen Pausentag.

Nach (für mich) 80 Kilometern fahren wir von der Straße ab und suchen uns eine abgelegene Wiese zum schlafen.

Abends im Zelt vernehme ich ein merkwürdiges knistern. Ich habe Angst, dass etwas brennen könnte, aber sehe keine Flamme. Ich bin sehr verwirrt und das knistern wird immer stärker. Als ich auf meine Schlafmatte schaue, sehe ich eine Beule.

Sie wird immer größer und die Matte verliert ihre Form. In der Nacht schlafe ich halb auf dem Boden…
Hier ist der Link zu Lukas‘ und Inas Blog. Sie sind bis jetzt von Deutschland, über England bis Spanien gefahren und haben davor eine Wanderung gemacht. Das alles gibt es hier zu lesen: https://freybeuter.blogspot.com/